Den Erbendorfer Kunstverein-Wandkalender kukuve durfte ich mit gestalten.

28.07.2021

https://www.onetz.de/oberpfalz/waldsassen/selbstfindung-hilfe-kuenstlerischer-arbeit-waldsassen-id3286941.html?fbclid=IwAR2ASKeJSULFzIG58JbDQ-sb4_KKcflJ8DwnnfhJiQPyPNmtTvsYOvAl6Tw

Mit Kunst zu sich selbst finden: So lautete die Aufgabe eines Kurses mit der kunsttherapeutischen Beraterin Nicole Aumann im Kunsthaus. Im kleinen Kreis mit neun Frauen veranstaltete die 51-jährige Pullenreutherin erstmals einen derartigen Workshop. Nicole Aumann ist gelernte Porzellanmalerin und arbeitet freiberuflich. An ihrem 50. Geburtstag, erzählte sie, habe sie den Wunsch empfunden, noch einmal beruflich durchzustarten. „Ich habe meine ehemaligen Studienkollegen aus der Kunstfachschule Selb eingeladen und gebeten, mit mir gemeinsam ein großes Kunstwerk zu malen.“

Das habe derart viel Spaß gemacht, dass es für sie ein Schlüsselerlebnis gewesen sei. Nicole Aumann interessierte sich für Kunsttherapie und belegte Seminare in Regensburg mit einer Ausbildungsdauer von eineinhalb Jahren. Im August wird sie ihre Schulungen abschließen. Im Kunsthaus zeigte sie den neun Teilnehmerinnen, was Kunst alles in einem selbst bewirken kann. Kunst vermöge, die innere Motivation zu stimulieren, und rege beide Gehirnhälften gleichzeitig an, sagte sie. Man könne eigene Emotionen und Gefühle aufs Papier bringen. 

Die erzeugte Wirkung dieser Bildsprache sei eine andere als die verbale Form. Aumann beteuerte, sie wolle niemanden therapieren. Das dürfe sie gar nicht, weil sie dafür die Ausbildung nicht habe. „Aber ich nehme Sie mit auf die Reise, damit Sie sich reflektieren können und selbst besser kennenlernen.“ Aufgabe der Teilnehmerinnen war es, anhand von Zeitschriften, die Aumann mitgebracht hatte, eine Collage zu kleben mit dem Thema „Gestalte dich als Symbol“. Als einzige Vorgabe sollten die Frauen ihr Werk in einer Stunde fertigstellen. „Alles ist erlaubt. Sie können auch etwas dazu aufs Papier schreiben oder malen.“Nachdem die Teilnehmerinnen die Collagen fertiggestellt hatten, hängte sie Nicole Aumann an die Wand und besprach die einzelnen Arbeiten gemeinsam mit der Gruppe und der jeweiligen Ausführenden. Nicole Aumann, die auch Mitglied im Verein Kunsthaus Waldsassen ist, möchte diesen ersten Lehrgang, falls Bedarf ist, als Auftakt einer Reihe von weiteren Workshops im Herbst im Kunsthaus nutzen.

1.10.2019

https://www.onetz.de/oberpfalz/lochau-pullenreuth/lieber-porzellan-statt-papier-id2858414.html1.10.2019

In ihrem Arbeitsreich – dem Malstüberl, einem Dachzimmer im Eigenheim in Lochau – stellt die 49-Jährige Schmuck her oder bemalt individuell Gebrauchsgeschirr. Mit der Malfeder bringt Nicole Aumann die speziellen Porzellanfarben auf das weiße Porzellan. Die Farben bestellt die Künstlerin im Internet, als Pulver kommt es in kleinen Tütchen an. Sie mischt die blei- und cadiumfreien Farben auf Wasserbasis. „Das ist gesünder.“ Dazu gibt sie sogenannten „Fluss“, Malöl und Wasser. 
Die Linsen („Nuggets“) für den Porzellanschmuck fertigt Aumann selbst. Die flüssige Porzellanmasse gießt sie in eine Gipsform und „verschrüht“ sie im Ofen bei 850 Grad. „Dann pinsel ich die Glasur drauf.“ Jede sehe anders aus. Dann wird das Oval nocheinmal bei 1200 Grad im Ofen gebrannt. „Das ist das Maximum, was der Ofen hergibt.“ Danach „verputzt“ die Kunsthandwerkerin noch Grobheiten und es geht ans Bemalen. Für den Schmuck verwendet die Porzellanmalerin nur Platin- und Gold- oder schwarze Farbe. Sie verrät auch eines ihrer Geheimnisse: „Wenn ich Glassplitter in die Farbe gebe, gibt es eine besondere Struktur.“ Sie experimentiert gerne mit verschiedenen Techniken. Neben Kettenanhängern stellt die 49-Jährige auch Ringe, Ohrhänger und -stecker sowie Armkettchen her.
Ihr Hauptgeschäft sind allerdings bemalte Schüsselchen, Teller oder Tassen für Kinder. Jedes Stück gestaltet die zweifache Mutter freihand. Mit einem weichen Bleistift zeichnet sie jedes individuelle Motiv, das sich die Kunden wünschen, auf hochwertiges Markengeschirr – ob Fische, Schiffe, Bagger, Feen, Prinzessinnen oder Frösche. Für einen Teller braucht die Porzellanmalerin etwa eineinhalb bis zwei Stunden. 

Am liebsten arbeitet Aumann mit der Feder, weil sie damit ganz feine Muster und Motive zeichnen kann. Besonders das liegt der gebürtigen Waldsassenerin. „Man braucht eine sehr ruhige Hand, aber beim Zeichnen werde ich auch immer ruhiger“, sagt sie. Beim Arbeiten in ihrem Malstüberl hört sie gerne Hörbücher. „Im Radio kommt irgendwann immer das gleiche“, meint sie und lacht.
Seit 2013 ist die heute 49-Jährige künstlerisch selbstständig. Schon als Kind malte und bastelte Nicole Aumann mit großer Leidenschaft. Nach dem Abitur an der FOS in Weiden, Fachrichtung Gestalten, machte sie eine Designausbildung am Johann-Friedrich-Böttger-Institut in Selb. Neben Porzellanmalerei standen Kalligraphie, Aquarell und Mischtechniken auf dem Stundenplan. „Dass ich ein ,Popler‘ bin, habe ich während der Ausbildung gemerkt.“ Nach dem Abschluss 1993 arbeitete die Porzellanmalerin und Dekorentwerferin in der Porzellanmanufaktur in Mitterteich. Bald danach stand die Porzellanindustrie vor dem Aus. Aumann war dann als Grafikerin und Designerin bei verschiedenen Firmen angestellt, wie etwa bei „Ghost“. Die Liebe zum Porzellan aber blieb. 

Nach der Geburt ihrer beiden Söhne (neun und elf Jahre) und der Elternzeit entschied sich die kreative Frau vor sechs Jahren, es mit der Selbstständigkeit und dem Malstüberl zu versuchen und arbeitet seitdem von zu Hause aus. „Einen Tag, nachdem ich die ersten Stücke in den Onlineshop eingestellt hatte, kam die erste Bestellung“, erzählt die 49-Jährige. „Das hat damals total eingeschlagen.“ Mittlerweile ist Aumann gut ausgelastet.